Wer wir sind...
Die Initiative „Gemeinsame Bildung 2.0" hat sich dem Weg- und Brückenbau verschrieben.
Als Zusammenschluss von interessierten Einzelpersonen, Vereinen, Initiativen und Organisationen ist es unser Herzensanliegen eine neue Schule für unsere Gegenwart und Zukunft zu gestalten.
Wir schlagen Brücken zwischen den einzelnen Schultypen, zwischen Bildungswissenschaft und Pädagog:innen von Elementar-, über Primar- bis Sekundarstufe, Brücken zwischen Eltern-, Schüler:innen und Lehrer:innenvertretungen.
Wir treten für wirkliche Inklusion ein. Verurteilen rassistische und diskriminierende Tendenzen.
Gemeinsame Bildung der Zukunft muss Emanzipation in den Mittelpunkt stellen.
Was wir wollen...
Gemeinsame Bildung - heute wichtiger denn je!
Warum ist gemeinsames, miteinander und voneinander Lernen aller so dringend wichtig?
Wir leben in einer Zeit zunehmender Herausforderungen, vor allem durch Polarisierung und Auseinanderdriften von Gesellschaftsgruppen. Kinder werden viel zu früh „(aus)sortiert“ und voneinander getrennt. Dieses Bilden von Gruppen, die kaum mehr Berührungspunkte haben und einander fremd sind, ist eine riesige Gefahr für ein friedliches Zusammenleben. Miteinander und voneinander lernen, individuelle Stärken und Interessen nutzen und einbringen dürfen, einfühlsam miteinander umgehen, all das ist Basis für individuelle Potenzialentfaltung ALLER und das Aufblühen unserer Gesellschaft. Nutzen wir diese Chance, bevor es zu spät ist und wir uns in einer Gesellschaft des Gegeneinanders, der Ausgrenzung und des Leides vieler wiederfinden!
Warum es uns gibt...
In den meisten europäischen Ländern gibt es Gesamtschulsysteme. Einige davon bringen beste Ergebnisse.
Warum soll das in Österreich nicht möglich sein?
Wir sind der Überzeugung, dass man in dieser Frage gemeinsam wirkmächtiger ist. Je mehr sich zusammenschließen und unter einem gemeinsamen Namen eine gemeinsame Bildung befürworten, desto eher wird man ernst genommen und gehört. Wir wollen zeigen, dass eine gemeinsame Bildung für die gesamte Gesellschaft vorteilhaft ist.
Eine Bündelung der institutionellen Kräfte und Initiativen erscheint uns ein sinnvoller Weg zu sein, um eine breite Diskussion über dieses Thema anzuregen, Bewegung in die Thematik zu bringen und einer zukunftsorientierteren, chancengerechteren, inklusiveren Bildung näher zu kommen.

"Ohne gemeinsame Bildung wird es keine zukunftsfähige, chancengerechtere, inklusivere, sozialere Gesellschaft in unserem Staat geben. Da mir das äußerst wichtig ist und ich auch der festen Überzeugung bin, dass wir nur mit einer solchen Gesellschaft kommenden Herausforderungen schaffen werden, unterstütze ich unsere Initiative mit Haut und Haar."
Markus Astner
Lehrer an einer AHS

"Eine gemeinsame Bildung für alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrem sozialen, ethnischen und religiösen Hintergrund, ist das Fundament einer funktionierenden, demokratischen und inklusiven Gesellschaft.
Deshalb brauchen sie eine pädagogisch fundierte und empathische Lernbegleitung und ein chancengerechtes Schulsystem von der Kleinkindbetreuung bis zum Ende der Pflichtschulzeit und darüber hinaus.
Diesem Ziel widerspricht unser derzeitiges segregierendes Schulsystem eklatant, weil es 10-jährige Kinder als MS- und AHS-reif aussortiert und Kinder mit Defiziten aussondert."
Peter Fischer
Lehrer an einer AHS

"Die Entscheidung, welchen Bildungsweg ein Kind einschlagen will, kommt in der 4. Schulstufe mit 9,5 Jahren viel zu früh. Potentiale von Kindern sind in diesem Alter noch lange nicht klar zu erkennen und daher setzte ich mich für die gemeinsame Bildung aller Schüler*innen während der Pflichtschulzeit ein. Im Alter von 15 Jahren kann überwiegend eigenverantwortlich eine Entscheidung zu Lehre oder höherer Bildung von Jugendlichen getroffen werden.
Alle Kinder haben ein Recht, mit den Kindern in ihrer Nachbarschaft in die Schule zu gehen und mit ihren eigenen Stärken und Schwierigkeiten gesehen zu werden. Demzufolge müssen alle Kinder, ob hochbegabte oder mit Handicap, individuell gefördert und unterstützt werden.
Ein gemeinsamer Schulbesuch aller Kinder und die damit sichtbar werdende Heterogenität der Gruppe fördert die Toleranz, die wir für ein friedliches Zusammenleben brauchen."
Sandra Lang
Geschäftsführerin
Landeselternverband Vorarlberg

"Mein Anliegen: Kinder und Jugendliche ernst nehmen, individuelle Förderung und soziale Integration versuchen. 10 Jahre im Schulversuch „Integrierte Gesamtschule“ lernte ich mit und von Kindern der 3. Leistungsgruppen, dass soziale Selektion und das Abstempeln von Kindern als "dumm", "nicht begabt" und "nicht wichtig" ein Systemfehler der österreichischen Noten- und Ausleseschule ist.
Als Vater und als Großvater hab ich erlebt, was Kindern, Eltern und Lehrer:innen an der "Schnittstelle" Volksschule/Mittelschule/AHS-U und in der 8./9. Schulstufe zugemutet wird.
Ich halte es mit dem Pädagogen Jan Amos Comenius: "Allgemeinbildung ist die Bildung aller in allem". Ich bin Jahrgang 1947 und immer noch aktiv unterwegs für eine demokratische, sozial integrative, inclusive und ganztägige gemeinsame Pflichtschule. Eine gemeinsame Schule mit ausreichend Personal, Lern- und Freizeiträumen ist notwendig und möglich. Auch wenn ÖVP-Politiker:innen das noch nicht einsehen wollen."
Reinhart Sellner
1971 – 2012 und seit 2023 Lehrer an einer Wiener AHS

Mit der Gründung einer „Offenen Klasse“ an der Hauptschule Oberneukirchen habe ich schon im vergangenen Jahrtausend den gemeinsamen Unterricht für ALLE initiiert und durchgeführt. Mittlerweile lehre ich an der Pädagogischen in Oberösterreich im Bereich der Inklusiven Pädagogik. Unterricht, der ALLEN gerecht wird verlangt eine radikale Änderung unseres Schulsystems. Weil ich gegen Ausschluss (=Exklusion) bin, bin ich für Inklusion. Für die Schule bedeutet das, das GEMEINSAME in den Vordergrund zu stellen. Eine gemeinsame Schule ist per se eine integrative Schule. Dies zu erreichen ist ein Ziel, das uns zu einer demokratischen, humanen und solidaischen Gesellschaft führt.
Dafür setze ich mich all meiner Kraft ein.
Willi Prammer

"Warum ich für eine Gemeinsame Schule eintrete?
Weil es mir ein sozialpolitisches Anliegen ist, dass Schule für möglichst alle Kinder gut sein soll.
Als Volksschullehrerin seit über 20 Jahren in einer integrativen Mehrstufenklasse auch mit schwerstbehinderten Kindern erlebe und lebe ich in unserer Klasse "Schule für alle Kinder" bei den 6-11jährigen. Warum sollte das bei älteren Schüler:innen nicht genau so gut funktionieren? In der Freinetpädagogik tauschen wir uns mit Pädagog:innen aus vielen Ländern der Erde aus; ein derartig selektierendes System wie in Österreich wird kaum wo anders praktiziert. Es ist an der Zeit Schule anders zu (er)leben!"
Eva Neureiter

"Schule kann eine solidarische, zukunftsfähige, inklusive Gesellschaft prägen. Wenn man sie lässt. Darum: Schüler:innen in ihren individuellen Begabungen abholen. Durchlässigkeit, mehr Zeit für sozio-emotionale Entwicklung, Platz für Begegnung auf Augenhöhe und mehr Mitsprache der Schüler:innen in einer gemeinsamen Schule. Jetzt! Dafür will ich kämpfen.“
Sonja Tollinger
Obfrau Integration Tirol
Lehrerin an einer PTS

In meiner beruflichen Arbeit als Fachdidaktiker und Lehrbuchautor sowie als Erziehungswissenschafter bin ich in Österreich immer wieder an Systemgrenzen gestoßen, die gemeinsame Bildung für alle verhindern. Kolleg:innen aus der Welt konnten das nie nachvollziehen. Wir können nur gewinnen, wenn wir nicht auf das Trennende in der künftigen Entwicklung der Gesellschaft setzen.
Michael Schratz
Gründungsdekan der School of Education
an der Universität Innsbruck